Burghausen. Eine bekannte Persönlichkeit des Burghauser Wirtschafts- und Gesellschaftslebens ist nicht mehr: Margareta Kreutzpointner, Seniorchefin eines der größten Familien geführten Elektrotechnik-Unternehmen in Deutschland, ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Zusammen mit ihrem Ehemann Fritz Kreutzpointner II. (+ 2017) hatte sie unsere Firma über mehr als vier Jahrzehnte erfolgreich geführt.
Als Margareta Pschorn wurde sie am 15. Mai 1935 in Straubing geboren und wuchs zusammen mit fünf Geschwistern auf dem großelterlichen Bauernhof in der Nähe der Gäubodenstadt auf. Vater Alfons Pschorn war Wasserinstallationsmeister und erhielt Ende der 1930er Jahre eine Anstellung als technischer Leiter der städtischen Wasserwerke in Burghausen. In der Altstadt fand die Familie ein Zuhause. Margareta Pschorn absolvierte ab Anfang der 50er Jahre eine Ausbildung zur Bürokauffrau und arbeitete bei den städtischen Elektrizitätswerken. Als Turnerin und Leichtathletin nahm die Jugendliche erfolgreich in den vordersten Rängen an vielen sportlichen Wettkämpfen der Region teil.
Burghausen war in den Jahren des Wirtschaftswunders nicht nur eine prosperierende Stadt, sondern auch eine Faschingshochburg: Bei einem der legendären Bälle „funkte“ es zwischen ihr und dem jungen Fritz Kreutzpointner II..1959 heirateten die beiden und Gretl, wie sie in der Familie und später auch in der Firma gerne genannt wurde, stieg im damals nicht mehr als ein knappes Dutzend Beschäftigte umfassenden Elektrobetrieb ein, der in den Grüben 144 seinen Hauptsitz hatte. Ihr kaufmännisches Talent und ihr großer Fleiß gaben den Ausschlag, dass Firmengründer Fritz Kreutzpointner I. (1897 – 1969) das 1923 gegründete Unternehmen im Jahr 1966 an seinen Sohn und damit Gretls Ehemann übergab.
Was die Bedeutung des Begriffs „Familienunternehmen“ ausmachte, lernte Margareta Kreutzpointner als junge Managerin, Ehefrau und Mutter schnell kennen: Neben dem anstrengenden Betriebsalltag in der stark expandierenden Firma zog sie mit tatkräftiger Unterstützung von Haushaltshilfe Rosi Eglseer die drei Kinder Peter, Gabriele und Fritz groß.
Als „treibende Kraft und stille Strippenzieherin im Hintergrund“, wie es Tochter Gaby ausdrückt, verantwortete Margareta Kreutzpointner bis 2004 die kaufmännischen Belange in der Firma und verschaffte dem Elektrounternehmen wichtige Impulse: „Ihre erfolgreiche betriebswirtschaftliche Strategie hat unserem Vater nicht nur den Rücken freigehalten, sondern sie hat unter anderem auch Bau des großen neuen Firmensitzes in der Burgkirchener Straße 3 initiiert“, betont Sohn Fritz im dankbaren Rückblick.
2002 Übergabe an 3. Generation
2002 übergaben Fritz II. und Margareta Kreutzpointner eine prosperierende Elektrofirma mit über 400 Beschäftigten an dutzenden Standorten in Bayern und mit einer Schwesterfirma in Sachsen an die dritte Generation. Heute verfügt die Kreutzpointner Unternehmensgruppe über rund 1.300 Beschäftigte in Deutschland, Österreich und Rumänien und erzielte 2023 einen Gesamtumsatz in Höhe von rund 150 Millionen Euro.
Margareta Kreutzpointner konnte noch viele schöne Jahre mit regelmäßigen Urlauben in Bad Gastein und im Kreis der Großfamilie verbringen. Nach dem Tod ihres Mannes im April 2017 genoss sie die letzten Jahre, liebevoll unterstützt von Sekretärin Manuela Kellermann, im schmucken Eigenheim am Burgfrieden. Ein letztes großes Highlight war für Gretl Kreutzpointner die Feier zum 100jährigen Firmenjubiläum im Juli 2023, bei dem sie als Stargast voller Stolz dabei war.
Trauergottesdienst am 9. September
Ihre letzten Monate waren leider geprägt vom frühen Tod von Sohn Peter im Sommer letzten Jahres und einem häuslichen Unfall im Juli dieses Jahres, von dessen Folgen sie sich nicht mehr erholte. Am 24. August verstarb Margareta Kreutzpointner. Der Trauergottesdienst findet am Montag, 9. September, um 10.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Konrad statt, anschließend die Beerdigung im Familiengrab am Burghauser Friedhof.
mko