Leipzig/Gangkofen/Burghausen. Mit der baldigen Inbetriebnahme des größten nicht staatlich geförderten Solarparks Deutschlands in Witznitz bei Leipzig schließt die Kreutzpointner Gruppe mit ihrer niederbayerischen Schwesterfirma Kreutzpointner energy GmbH den bisher größten Auftrag im Bereich der regenerativen Energien ab: Der Energiepark Witznitz ist mit 503 Hektar so groß wie 700 Fußballfelder und weist 650 Megawattpeak (MWp) Leistung auf.
Der Energiepark geht innerhalb der nächsten Wochen abschnittsweise in Betrieb, die vollständige Inbetriebnahme ist im März 2024 vorgesehen. Projektentwickler und Betreiber des offiziell „Energiepark Witznitz“ bezeichneten Solarparks ist Move On Energy, Eigentümer des Parks ist der Versicherungskonzern Signal Iduna. Von der rund 500 Hektar großen Fläche wurden 300 Hektar mit Photovoltaikmodulen bestückt: Diese Menge wäre ausreichend, um 200.000 Vier-Personen-Haushalte mit Strom zu versorgen. Nach eigenen Angaben erhält Move on Energy keine staatliche Einspeisevergütung, sondern verkauft seinen Strom direkt über einen Großhändler an Industriekunden. Mindestens 30 Jahre lang soll das Solarkraftwerk Strom produzieren, der über zwei 380-kV-Leitungen und von Move On Energy vor Ort errichtete Umspannwerke ins Übertragungsnetz eingespeist wird.
Vor der Installation der PV-Module musste das riesige Areal, das sich über das Gelände eines ehemaligen Braunkohle-Tagebaus erstreckt, mit der notwendigen elektrotechnischen Infrastruktur ausgestattet werden. Mit diesem wichtigen Part beauftragte Move On Energy die Kreutzpointner energy. Der Auftrag für die Beteiligung am Bau des Mega-Solarparks umfasste ein Volumen im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Umfang und ist das bisher größte Einzelprojekt der Kreutzpointner-Firmenschwester, die 2015 in Gangkofen/Landkreis Rottal-Inn speziell für die Abwicklung von groß dimensionierten Projekten aus dem Bereich regenerative Energien gegründet wurde.
„Gewaltige Dimensionen“
Der Projektleiter der Kreutzpointner energy Ludwig Blenninger, auch Technischer Leiter des Unternehmens, stemmte im Schnitt mit bis zu 40 Fachkräften und mit Unterstützung von Nachunternehmen in rund zehn Monaten Bauzeit eine wahre „Herkulesaufgabe“: „Der Aufwand für den Aushub von rund 170 Kilometern Kabelgräben, für Verlegung, Einbau und Anschlüsse der Stromleitungssysteme hatte gewaltige Dimensionen“, so Blenninger. „Wir mussten beispielsweise 45.000 Kubikmeter Kabelgräben ausheben und insgesamt 150 Kilometer Mittelspannungs-Zuleitungssysteme verlegen. Danach mussten die Gräben von uns mit 12.000 Tonnen Kabelsand wieder zugeschüttet werden“. Das Kreutzpointner-Team verlegte Steuerleitungen ins Erdreich in einer Länge von zusammen 350 Kilometern. Außerdem mussten über 200 Trafostationen und 3.300 Wechselrichter errichtet und angeschlossen werden.
Der Auftrag für Kreutzpointner energy neigt sich mit den bevorstehenden Inbetriebnahmen der Teilabschnitte dem Ende entgegen. Noch bis Dezember 2023 verbleibt ein Team mit Projektleiter Sebastian Gerhager vor Ort für die abschließenden Arbeiten. Walter Bauer, Geschäftsführer der Kreutzpointner energy GmbH, sieht große Auftragsvolumina für Solarparks in Größenordnungen wie Witznitz angesichts der europäischen und speziell der deutschen Energiewende: „Der Trend geht zu solchen Megaprojekten, für deren Umsetzung man freilich entsprechende Kompetenz und Manpower benötigt.“ Dass man dies habe, hätte Kreutzpointner energy nun nicht nur beweisen können, sondern die Gangkofener Firma habe – wie Bauer stolz berichtet – „zeitgleich neben Witznitz für unsere Stammkunden aus der deutschen Photovoltaikbranche noch PV-Komplettanlagen mit einer Gesamtleistung von ca. 200 MWp errichten können. Die meisten davon in Ostdeutschland, Bayern und im Saarland“.
Manpower für Großprojekte
Fritz Kreutzpointner als geschäftsführender Gesellschafter der Kreutzpointner Unternehmensgruppe und ebenso wie Bauer Geschäftsführer der Kreutzpointner energy, will die Wachstumsmöglichkeiten bei Großprojekten der erneuerbaren Energien unterstützen: „Wir werden den festen Mitarbeiterstamm unserer Kreutzpointner energy verdoppeln, die Zusammenarbeit mit Nachunternehmern ausbauen und auch die handwerklichen und technischen Synergien zwischen den Geschäftsbereichen unserer Firmengruppe und unserer Gangkofener Schwesterfirma vertiefen.“
mko